belgien_0001 Das Fort Eben-Emael              <Stand: 26. Oktober 2015>

Am 10. Mai 1940 um 02:45 Uhr werden die neuen Lastensegler vom Typ DSF 230 aus den Hallen (auf den Militärflughäfen bei Köln; Anm.d.V.) gezogen und beladen. Das Kampfgewicht eines Lastenseglers liegt etwa bei 1 to. Um 04:00 Uhr geht es dann endlich nach 7monatigem harten Training los. 11 Ju 52 nehmen je einen Lastensegler an die Schleppseile. Ihr Ziel: Sperr-Fort Eben Emael.“ (www.lexikon-der-wehrmacht.de/Zusatz/Luftwaffe/EbenEmael-R.htm).

„Wo die Fratze des Krieges sichtbar wird“ übertitelte die Aachener Zeitung am 01. April 2003 einen Bericht über das Fort Eben-Emael. „Wenn der Krieg auch bei uns noch ein Gesicht hat, dann bestimmt an dieser Stelle: Fünf Kilometer südlich von Maastricht, in belgischem Boden, befindet sich die einst größe Festungsanlage Europas.“

Das Fort wurde in den Jahren 1932 bis 1935 gebaut und war Teil des Festungsrings Lüttich. Es hat gigantische Ausmaße. Mit einer Basis von 800 Metern und einer Schenkellänge von 900 Metern umfasst das Fort eine Fläche von rd. 75 ha. Allein das Dach hat eine Fläche von rd. 45 ha (0,45 km²). Das Fort befindet sich bis zu 60 Meter unter der Erde.

Das Fort sollte einen möglichen Angreifer aus dem Osten längere Zeit Widerstand leisten, bis die Allierten eingreifen konnten. Dazu sollten die Kanonen des Forts die Brücken über den Albert-Kanal mit den drei von Maastricht nach Belgien führenden Straßen sichern. Das Fort wurde am 10./11. Mai 1940 von deutschen Truppen eingenommen und damit begann der Krieg an der Westfront. Womit die belgischen Truppen im Fort nicht gerechnet hatten war, dass der Angriff nicht von Land erfolgte, sondern aus der Luft mit Lastenseglern. Gleichzeitig kam eine bis dahin unbekannte Waffe zum Einsatz, Hohlladungen. Tötliche Sprengladungen. „Sie knacken Beton wie nichts, ungeheuere Druckwellen lassen Stahltüren wegfliegen, und gewaltige Sprengladungen machen aus eisernen Kolossen kleine Klumpen.“

Das Fort ist heute Mahnmal und Museum zugleich und ist für die Öffentlich zugänglich. Informationen hierzu unter www.fort-eben-emael.be

Fort Eben Emael  Lage des Forts

Fort Eben Emael Lage des Forts

Haupteingang des Forts

Haupteingang des Forts

Der Haupteingang, auch Block 1 des Festung, mit 60 mm Pak und Scheinwerfer.

Fort Eben Emael: in einem der endlosen Gänge

Fort Eben Emael: in einem der endlosen Gänge

Die Gänge ziehen sich fast sechs Kilometer lang durch den Berg. Der Guide schlägt einen Gegenstand gegen die Wand. Der Lärm ist ungeheuerlich. Die Schallwellen verstärken sich in den engen Gängen um ein Vielfaches und man hat den Eindruck, es nimmt kein Ende. Man mag sich nicht vorstellen, wie es in diesen Gängen bei völliger Dunkelheit ist. Eine Orientierung ist in dieser Situation nicht mehr möglich.

Fort Eben Emael Kasematte Visé 2 mit 75 mm Geschütz in der Scharte

Fort Eben Emael: Geschützkasematte Visé 2 mit 75 mm Geschütz in der Scharte

Fort Eben Emael Fort Eben Emael: Geschützkasematte - Schartenfront von Maastricht 2

Fort Eben Emael: Geschützkasematte – Schartenfront von Maastricht 2

Fort Eben Emael: 120 mm Geschütz in der Panzerkuppel - Reichweite 18 km

Fort Eben Emael: 120 mm Geschütz in der Panzerkuppel – Reichweite 18 km

Fort Eben Emael: Schnellfeuergeschütz 75 mm in Panzerkuppel

Fort Eben Emael: Schnellfeuergeschütz 75 mm in der Panzerkuppel

Am oberen Rand sieht man ein Messingband. Es enthält Hilfsmaßeinheiten zur Angabe von ebenen Winkeln in Form von Strichen. Die Stricheinteilung ist bei der Artillerie üblich. Der Strich wird auch „Artilleristischer Strich“ genannt und beträgt 1/6400 Vollwinkel, also 360° = 6400 Strich.

Fort Eben Emael: einfahrene Panzerkuppel

Fort Eben Emael: eingefahrene Panzerkuppel

Fort Eben Emael: im Maschinenraum

Fort Eben Emael: im Maschinenraum

Fort Eben Emael:  durch eine Hohlladung zerstörte Panzertür

Fort Eben Emael: durch eine Hohlladung zerstörte Panzertür